Unglaublich, in dieser Liga ist alles möglich! Auch im Spiel gegen Köln war alles möglich! Am Ende war's ein 5:5.
Tolle Team-Leistung - extreme Spannung - Wahnsinnsspiele, das sind die Schlagworte der heutigen Zweitliga-Partie.
Jedes Team konnte ein Doppel gewinnen. Für Grünweiß waren Eloi/Uda siegreich gegen Wehking/Helbing. Engemann/Zeptner unterlagen mit 1:3 gegen Malessa/Walther, eines der stärksten Doppel der Liga.
Am oberen Paarkreuz gab es dann auf beiden Seiten einen Favoritensieg. Damien Eloi, der stärkste Spieler der Liga, der erst einmal bezwungen werden konnte, hielt Lennart Wehking klar auf Distanz. Wehking holte zwar einen Satz, war aber in den anderen drei Sätzen deutlich unterlegen.
Am Nebentich zeigte Alberto Mino aus Ecuador, warum er der zweitstärkste Mann der Liga ist. Der Kölner konnte den Team-Zweiten der Jugend-WM Yukiya Uda noch deutlicher besiegen, Uda hatte nicht den Hauch einer Chance.
Am unteren Paarkreuz folgte ein Gala-Auftritt von Gerrit Engemann. Der 18-Jährige distanzierte seinen Gegner Malessa zu 7,3, und 3.
Henning Zeptner zeigte gegen den favorisierten Gianluca Walther, den Bruder des Nationalspielers Ricardo Walther, ein tolles Spiel. Bis zum 2:2 hielt er die Partie offen, dann setzte sich der etwas routiniertere Mann durch. 5:11 hieß es im 5. Satz.
Der sportliche Höhepunkt des Spiel folgte dann im Duell der Spitzenspieler. Bereits zu Saisonbeginn im Pokal waren Damien Eloi und Alberto Mino aufeinandergetroffen. Damals gewann der Franzose mit 3:1. Nun ging der 1. Satz 11:9 an den Ecuadorianer. Im 2. war Eloi stetig zurück, bekam aber immer mehr Zugriff auf das Spiel und hatte sogar Satzbälle, die er aber beim 13:15 nicht nutzen konnte. Hier sah es plötzlich schlecht aus für Grünweiß. Spielstand 3:3, Eloi und Uda beide 0:2 hinten. Die Siegchancen schwanden.
Auf einmal fängt es an sich zu drehen, beide Grünweißen werden stärker, gleichen jeweils zum 2:2 aus und sind am Drücker. Es riecht nach 5:3. Eloi hält den Trend aufrecht, gewinnt deutlich mit 11:6, aber Uda, der ins Spiel zurückgefunden hatte, kann es nicht halten, unterliegt 8:11.
4:4, wie fast immer in dieser unglaublichen Liga fällt die Entscheidung in den letzen beiden Spielen.
Gerrit Engemann im 1. Satz 6:11, im zweiten immer knapp zurück, aber er kämpft sich rein, pusht sich, hat sogar Satzball beim 10:9. Leider reicht es in diesem Satz nicht. Gerrit unterliegt 10:12. Der 3. Satz ist seiner, 11:7. Im 4. geht Walther aber früh in Führung und ist abgebrüht genug, das bis zum 11:6 zu halten. 5:4 für die Gäste aus Köln!
Vor dem Match hatte Spielertrainer Bernd Ahrens die Parole ausgegeben: 5:5 ist gut! Köln zwar Tabellenletzter, aber eigentlich immer ebenbürtig. 3 Unentschieden hatten die Domstädter bisher erreicht, dreimal hieß es 4:6, nur zweimal ging es nicht über die volle Distanz.
Anders hier: Köln hatte schon mindestens einen Punkt. Zu dem Zeitpunkt hatte Henning Zeptner mit gutem überlegten Spiel den 1. Satz gewonnen. Dann war er zwei/drei Punkte zurück, biß sich rein und holte den wichtigen zweiten Satz. Das muss es doch sein. Aber sein Gegner Malessa, mit tollem 'Händchen' ausgestattet, kommt zurück und will den 1. Sieg in dieser Spielzeit für die Kölner holen. Malessa führt dauerhaft, aber Zeptner kämpft, holt auf, hat plözlich Matchball bei 10:9. Noch ein Punkt, klarer 3:0-Sieg, aber es läuft erstmal anders. Malessa wehrt diesen und weitere Satzbälle ab, holt den 3. Durchgang mit 14:12. Dann hat der Kölner das Momentum. 11:4 - ganz deutlich. War vorhin ein 5:3-Zwischenstand für Grünweiß möglich, droht jetzt die Niederlage.
Aber Henning kann das abschütteln, er kann sich freimachen von dem immensen Druck. Sofort geht er im Entscheidungssatz in Führung. 5:2 heißt es beim Seitenwechsel. Malessa hat seine Aufzeit schon aufgebraucht, 6:3, 7:6, 8:7 sind die weiteren Stationen. 8:8, die Grünweißen nehmen die Auszeit. Die wirkt (zunächst) überhaupt nicht: 8:10, zwei Matchbälle für Malessa, zwei Matchbälle für Köln. Dann wird es Wahnsinn!!! Ausgleich zum 10:10, dann 11:10 - Matchball! Dann Ausgleich, dann 12:11, wieder Matchball, aber wieder Ausgleich. Dann 13:12 und endlich der erlösende Punkt! Ganz knapper Sieg für Henning Zeptner. Unerntschieden 5:5 - das ist das Endergebnis!
Was ein Krimi! Was eine Dramatik!
Die witterungsbedingt nur 100 Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Grünweiß hat nun 8:8 Punkte, spielt im letzten Spiel der Hinrunde auswärts gegen Saarbrücken. Die nächste Gelegenheit die Grünweiß-Truppe zu sehen, ist am 14. Januar um 15 Uhr gegen den Tabellen-Dritten Passau, gegen die man im Hinspiel 4:6 unterlag, wie fast immer ein Spiel über die volle Distanz!