Vor dem Start der 2. Liga - Rückblick auf das Aufstiegsjahr

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Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 06. August 2017

Einen Monat vor dem Start der Zweitliga-Saison blicken wir mit www.tischtennis.de nochmal auf das tolle Aufstiegsjahr zurück.

3. Bundesliga Nord: Bad Hamm mit nur drei Verlustpunkten in die 2. Liga

Copyright: www.tischtennis.de, Text Marco Steinbrenner

Frankfurt am Main. Der TTC GW Bad Hamm ist zurück im Bundesliga-Unterhaus. Mit 16 Siegen, einem Unentschieden und nur einer Saisonniederlage gegen den Zweiten TuS Celle (4:6) haben die Grün-Weißen die Meisterschaft in der 3. Bundesliga Nord gewonnen. „Wir sind mit dem gesamten Saisonverlauf mehr als nur zufrieden“, sagt der Vereinsvorsitzende Martin Vatheuer. Bei der Partie in Celle musste der Aufsteiger auf „Joker“ Masaki Takami verzichten, der sich bei den Belarus Open überraschend bis in das Finale des Doppel-Wettbewerbs vorgespielt hatte und deshalb nicht rechtzeitig nach Deutschland zurückfliegen konnte. „Damit waren alle Flüge umsonst gebucht“, berichtet Vatheuer. „Es ist schon eine komische Situation, wenn man seinem eigenen Spieler weniger Erfolg in Weißrussland wünscht, damit er noch rechtzeitig für seinen Verein zur Verfügung steht.“ Für die neue Saison verpflichtete der Traditionsverein den sehr erfahrenen Franzosen Damien Eloi. Bernd Ahrens, Henning Zeptner und Gerrit Engemann bleiben aus der Meistermannschaft erhalten. Valentin Nad Nemedi wechselt zum SV Siek. Die Zukunft von Artur Bialek ist noch ungewiss.

TuS Celle: Nachsitzen in der Relegation

„Wir haben eine hervorragende Rückrunde gespielt“, sagt Nils Hohmeier, Kapitän des TuS Celle. Die einzige Niederlage kassierte der Zweite beim TSV Schwarzenbek (3:6). Aufgrund einer Lebensmittelvergiftung stand TuS-Spitzenspieler Philipp Floritz in den letzten drei Partien der zweiten Serie nicht zur Verfügung. In Schwarzenbek konnte das Fehlen des besten Spielers der Liga nicht kompensiert werden. „Mit unseren Leistungen sind wir zufrieden – mit Platz zwei nicht“, stellt Hohmeier klar und verheimlicht keinesfalls, „dass Hamm unglaublich konstante Leistungen abgerufen und den Aufstieg verdient hat“. Die Spieler aus Celle versuchen nun, über die Relegationsrunde am 17. April mit dem TTC Frickenhausen (Neunter der 2. Bundesliga) und der NSU Neckarsulm (Zweiter der 3. Bundesliga Süd) noch den Aufstieg zu schaffen. „Das wird allerdings ein hartes Brot“, weiß Hohmeier.

Mit fünf Punkten Rückstand auf den TuS Celle folgt Hertha BSC Berlin auf dem dritten Platz. Abteilungsleiter Gerd Welker macht gar kein Geheimnis daraus, „dass wir mit dem Rückrundenverlauf nicht zufrieden sind“. Besonders die 0:6-Schlappen gegen den TTC GW Bad Hamm und TuS Celle schmeckten Welker überhaupt nicht. Hinzu seien „schlechte Doppelleistungen“ in den Partien gegen den TTC Ruhrstadt Herne (5:5) und SV Brackwede (2:6) gekommen. Bereits jetzt stehe, so Welker, fest, dass die Mannschaft für die Saison 2017/18 verstärkt wird. Namen wollte er allerdings noch nicht nennen.

Nach einem weniger erfolgreichen Saisonstart mit drei Punkten aus den ersten fünf Begegnungen steigerte sich der SV Siek und belegt in der Abschlusstabelle mit 20:16 Zählern den vierten Rang. Der 56-Jährige Wang Yansheng überzeugte einmal mehr mit einer 13:3-Bilanz in der Rückrunde und herausragenden Leistungen. „Wir hatten einen Mittelfeldplatz ausgegeben und diesen auch erreicht“, freut sich Abteilungsleiter Stefan Zilz. Für die kommende Spielzeit gibt es nur eine Veränderung. Valentin Nad Nemedi kommt aus Hamm und ersetzt Patrick Khazaeli, der in die zweite Mannschaft geht.

„Unsere Mannschaft hat sich sehr gut in der Liga etabliert“, freut sich Stephan Abke, Pressewart beim Fünften SV Brackwede. Nach acht Punkten im ersten Saisonabschnitt holten die Ostwestfalen in der Rückrunde elf Zähler. Höhepunkte in der zweiten Serie waren, so Abke, die Siege gegen Hertha BSC Berlin und den TTC Ruhrstadt Herne (jeweils 6:2). Routinier Lei Yang führte das junge Team mit Balazs Hutter, Maximilian Dierks und Dwain Schwarzer. „Wir hatten unser Saisonziel, die Liga zu halten, bereits sehr früh erreicht“, blickt Abke zurück, „und sind guter Hoffnung, mit der gleichen Mannschaft wieder eine ordentliche Rolle in einer dann bestimmt nicht schwächeren Klasse spielen zu können“. Das Quartett sei im Verein „bestens integriert, sodass überhaupt kein Grund besteht, am Team etwas zu ändern“.

Eine durchwachsene Rückrunde lieferte der Sechste TTC Ruhrstadt Herne ab und holte nur sechs Punkte. Die beiden einzigen Siege wurden gegen den TTC 1957 Lampertheim (6:2) und Schlusslicht TTC Schwalbe Bergneustadt II (6:1) erzielt. Johan Hagberg gefiel mit einer 8:3-Bilanz im unteren Paarkreuz.

TSV Schwarzenbek: Abstiegskandidat überrascht

„Wir haben als Aufsteiger und hoch gehandelter Abstiegskandidat die Erwartungen weit übertroffen“, strahlt Achim Spreckelsen, Teamsprecher des TSV Schwarzenbek. Nach fünf Punkten in der Hinrunde holte der Tabellensiebte in der zweiten Saisonhälfte neun Zähler. Besonders erfreut zeigte sich Spreckelsen, dass sich die Eigengewächse Frederik Spreckelsen und Sören Wegner an die neue Liga gewöhnt haben. Wegner erspielte sich im unteren Paarkreuz sogar die zweitbeste Bilanz (10:2). In der neuen Saison wird Fredrik Lundquist (Karriereende) nicht mehr zur Verfügung stehen. Die bisherige Nummer eins wird durch Hartmut Lohse (TSV Sasel) ersetzt. Außerdem kehrt Moritz Spreckelsen nach seinem Auslandsaufenthalt als fünfter Spieler zurück.
Uwe van gen Hassend (TTC 1957 Lampertheim) stellt in seinem Saisonfazit klar, „dass wir mit zwei Dingen zufrieden sind“. Das Team aus Hessen erreichte als Achter das Saisonziel Klassenerhalt und holte in den direkten Duellen gegen die Teams auf den Positionen neun sowie zehn, TTC Seligenstadt und TTC Schwalbe Bergneustadt II, sieben der möglichen acht Punkte. „In der Rückrunde haben wir sogar beide Partien gewonnen“, ergänzt van gen Hassend und verrät, dass Routinier Matthias Ruppert nach elf Jahren den Verein verlassen wird. Sein neuer Club steht noch nicht fest. Dafür soll der 16-jährige Mexikaner Mauricio Cayetano an Position fünf aufgestellt werden.

Wie der TTC 1957 Lampertheim hat auch der TTC Seligenstadt insgesamt acht Zähler auf dem Punktekonto. In der Rückrunde reichte es für den Vorletzten zu zwei Siegen gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt II (6:3) und am letzten Spieltag gegen den TTC Ruhrstadt Herne (6:2). „Mit dem Erfolg gegen Herne hatten wir nicht gerechnet“, sagt Jugend-Nationalspieler Jannik Xu. Überragender Akteur im Seligenstädter Trikot war Medardas Stankevicius mit einer 9:3-Bilanz an Position eins.

Mit nur drei Punkten insgesamt und lediglich einem Zähler in der Rückrunde beim 5:5-Unentschieden gegen den TSV Schwarzenbek geht es für den TTC Schwalbe Bergneustadt II zurück in die Regionalliga West. Auch Florian Schreiner, der in sieben Partien zum Einsatz kam und zehn seiner 14 Einzel gewann, konnte den Abstieg nicht mehr verhindern. „Das war eine Spielzeit zum vergessen“, sagt Schwalbe-Sportwart Heinz Duda.