Trotz Chungs Ausfall Punktgewinn in Uerdingen

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Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 30. November -0001

Die schlechte Nachricht kam am Flughafen Dortmund, wo der Mannschaftsbus Anton Sopelev aufnehmen wollte, um ihn als gute Alternative im Doppel mit nach Uerdingen zu nehmen.

Chung Wai Lung,  niederländischer Nationalspieler und gleichzeitig beim wichtigsten Ranglistenturnier seines Verbandes in La Almere aktiv, teilte mit, dass er soeben überraschend das Einzel verloren habe, das ihm die direkte Qualifikation für die Endrunde sonntags gebracht hätte und er so nicht zum Team stoßen könnte, weil er nun versuchen müsse, sich im zweiten Anlauf noch das Ticket für die besten Acht seines Landes zu sichern. Dies änderte die Voraussetzungen für das Samstagabendspiel von jetzt auf gleich kolossal: Vom Favoriten wurde das GW-Sextett zum krassen Außenseiter und das Ziel, die Hinrunde mit einem positiven Punktekonto abzuschließen, schien in weite Ferne gerückt.

Die dann gewählte Doppelaufstellung brachte auch nicht den erhofften Erfolg: Sowohl Illia Barbolin/Martin Vatheuer als auch Vitali Shaban/Anton Sopelev mussten ihren Gegnern gratulieren. Nur gut, dass Kagan Kizilates und Anton Adler ihre Begegnung siegreich gestalteten. So blieb man zumindest auf Tuchfühlung.

Kagan Kizilates hatte durch den Ausfall Chungs die undankbare Aufgabe, sich am vorderen Paarkreuz messen zu müssen. Er zeigte sich allerdings in guter Verfassung und war dem Ungarn Gergely Perei ein ebenbürtiger Gegner, konnte aber die hauchdünne Niederlage im fünften Durchgang nicht vermeiden. Verlass war auf Illia Barbolin: Franco Loggia wehrte sich zwar tapfer, konnte aber den „Anschlusstreffer“ der Grünweißen zum 3:2 nicht umgehen.

Alle Felle davonschwimmen sahen die Hammer, als dann nacheinender Martin Vatheuer, Anton Adler und Vitali Shaban verloren, sodass die Hauherren auf 6:2 davongezogen waren. Martin Vatheuer stand gegen Andreas Schmitz auf verlorenem Posten. Die 3:0-Niederlage war genauso deutlich, wie es das Ergebnis aussagt. Viel besser machte es Anton Adler gegen Matthias Uran, ließe allerdings einen Matchball ungenutzt. Vitali Shaban zeigte ungewohnte Schwächen, gewann gegen Andreas van Huck nur einen Satz. Wer nun aber gedacht hatte, die Gäste würden sich nun in ihr Schicksal fügen und die Niederlage annehmen, sah sich getäuscht. Die Initialzündung setzte Anton Sopelev durch seinen Sieg über Paul Freitag, von dem sich Kagan Kizilates anstecken ließ: Völlig überraschend zwang er Franco Loggia in vier Durchgängen in die Knie und sorgte dafür dass sein Team wieder „Lunte roch“. Barbolin brachte die Hammer anschließend sogar auf 5:6 heran, weil Gergely Perei, der Ungar im Gastgeberteam, ihn nicht ernsthaft gefährden konnte. Genau wie Kizilates am vorderen Paarkreuz gelang auch Martin Vatheuer ein unverhoffter Erfolg an ungewohnter Position: Matthias Uran hielt er in fünf Sätzen in Schach und sorgte so für den erstmaligen Ausgleich in der Begegnung zweier gleichwertiger Mannschaften. Als dann noch Anton Adler eine mitreißende spielerische und kämpferische Vorstellung gegen Schmitz lieferte und seine unglückliche Niederlage im ersten Spiel vergessen machte, lag auf einmal sogar ein Sieg der Grünweißen in der Luft. Dass Vitali Shaban nicht seinen besten Tag erwischt hatte, zeigte auch sein zweiter Auftritt. Paul Freitag war in drei von vier Sätzen, die über die volle Distanz gingen, einfach der Nervenstärkere. Anton Sopelev sicherte mit einer eindrucksvollen Performance schon vor dem Abschlussdoppel das Unentschieden für sein Team. Und bis zum 5:1 bei einer 2:1-Satzführung sah es auch sogar nach mehr aus, bis  dann doch der Faden bei Illia Barbolin /Martin Vatheuer riss und das Uerdinger Doppel die Begegnung noch umbog.

„ Unsere Mannschaft hat heute einmal mehr gezeigt, dass sie völlig zurecht Platz fünf der Tabelle belegt. Wer ohne die etatmäßige Nummer zwei einen Zähler in Uerdingen entführt, wird mit dem Abstiegsrennen nichts zutun haben“, glaubt Anton Adler, dass seine Mannschaft „ auch in der Rückrunde keinen Einbruch erleben wird.“  Aufgrund seiner erfolgreichen ersten Halbserie wird Vitali Shaban dort dann am mittleren Paarkreuz auflaufen, weil sein Bilanzwert nach den Statuten eine Einstufung sowohl vor Martin Vatheuer als auch vor Kagan Kizilates erforderlich macht. „ So schade dies für Kagan auch ist, gerade da er in den letzten Spielen sehr stark aufgetrumpft hat, so könnte sich die Umstellung für uns sogar positiv auswirken, weil wir unsere Doppel variantenreicher gestalten können“, sieht Anton Adler durch die Umstellung auch etwas Positives auf sein Team zukommen.