Interview mit Gerrit Engemann

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Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 05. August 2015

Grünweiß-Spitzenspieler Gerrit (im Bild rechts) mit Bruder Timo, der Nummer 6 der Zweiten, im Urlaub in der Türkei

GW: Momentan treffen wir dich im Urlaub an. Wie verbringst du als vielbeschäftigter Jugendnationalspieler diese kurze, tischtennisfreie Zeit?

Gerrit Engemann: Ich bin mit meinen Eltern und meinem Bruder für 12 Tage in die Türkei geflogen. Dort genieße ich Pool und Strand. Den Schläger habe ich zu Hause gelassen.

 

GW: Sind diese zwei Wochen wirklich tischtennisfrei oder haben dir deine Trainer aus dem Deutschen Tischtenniszentrum auch hier "Hausaufgaben" mitgegeben?

Gerrit Engemann: Ich soll mich in den zwei Wochen körperlich fithalten. Deshalb laufe ich jeden Tag am Strand und schwimme viel.

 

GW: Die Jugend-Europameisterschaften sind gerade einmal zwei Wochen vorüber. Wie beurteilst du dein Abschneiden mit etwas Abstand ?

Gerrit Engemann: Mein Abschneiden im ersten Jugendjahr der Euros war ok, aber nicht überragend. Gegen gleichwertige und schlechter eingestufte Gegner konnte ich gewinnen. Gegen besser eingestufte Gegner war ich teilweise näher dran als zu Beginn der Saison, konnte aber leider oft am Ende nicht gewinnen. Besonders ärgerlich war die 5-Satz-Niederlage gegen den Russen Chernov. 

 

GW: Du lebst und trainierst seit Februar 2015 im deutschen Tischtenniszentrum in Düsseldorf. Wie sieht deine Woche dort aus? 

Gerrit Engemann:3 x pro Woche habe ich um 7.00 Uhr Frühtraining, danach Schule. Ich gehe nach den Sommerferien in die Oberstufe des Lessing-Gymnasiums. Nach der Schule ist nachmittags Training, am Abend stehen Hausaufgaben und Lernen an. Außerdem gehe ich abends in den Kraftraum, Laufen oder habe Physio.

 

GW: Nach über einem halben Jahr dort: Wie beurteilst du im Nachhinein deinen Wechsel ins Deutsche Tischtenniszentrum? Haben sich deine Vorstellungen erfüllt? Stellst du selber schon Verbesserungen in deinem Spiel fest ? Gibt es auch Negatives, das mit deinem neuen Lebensentwurf, konkret auf die Karte "Tischtennisprofi" zu setzen, in Zusammenhang steht?

Gerrit Engemann: Mein Wechsel ins DTTZ war die richtige Entscheidung, es gefällt mir gut. Das Training unter Helmut Hampl ist sehr gut und ich merke schon, dass meine Vorhandtechnik besser geworden ist. Es gelingt mir aber noch nicht immer, alles im Spiel abzurufen was im Training schon ganz gut klappt. Ich merke auch, dass Schule und Sport auf diesem Level zusammen sehr anstrengend sind.

 

GW: Mit deinen 15 Jahren wirst du in der 3.Bundesliga gleich in der ersten Saison dort schon am oberen Paarkreuz spielen. Was sind deine persönlichen sportlichen Ziele in der 3.Bundesliga?

Gerrit Engemann: Im oberen Paarkreuz spielen viele sehr gute Spieler, deshalb wird es für mich gerade am Anfang eine große Herausforderung sein dort zu spielen. Ich freue mich sehr darauf und möchte so gut spielen wie möglich. Dann wird man sehen, welche Bilanz ich spielen kann.

 

GW: Mit dir als jüngstem, Henning Zeptner und Kim Doyub  hat der TTC GW drei Spieler unter 19 Jahren . Was traust du deinem Team in der ersten Drittligasaison zu?

Gerrit Engemann: Realistisch ist ein Platz zwischen 5 und 6, glaube ich. Aber wir trainieren alle viel und vielleicht können wir für die ein oder andere Überraschung sorgen. Es hängt auch viel davon ab, wie wir als Team harmonieren, auch in den Doppeln.

 

GW: Was erhoffst du dir außerhalb des rein Sportlichen von der Saison 2015/2016 beim TTC GW Bad Hamm?

Gerrit Engemann: Ich spiele nun schon die 3. Saison in Hamm und das familiäre Umfeld und die Stimmung dort gefallen mir gut. Mit dem Aufstieg in die 3. Bundesliga können wir hoffentlich noch mehr Zuschauer für unser Spiel begeistern.