Saisonstart unter unglücklichem Stern: Kein Visum für Platonov
Mit der Qualifikation für die erste Hauptrunde im DTTB-Pokal vor zwei Wochen, als das GW-Team sogar ohne seine Nummer eins, Pavel Platonov, in der Vorrunde erfolgreich war, hatte die heimischen Akteure einen überaus gelungenen Start in den Wettkampfspielbetrieb.
Fehlt seiner Truppe im Auftaktspiel: Pavel Platonov
Heute, die ersten Zweitligaspiele liefen bereits, greift der TTC nun auch in die Liga ein. Unter einem guten Stern steht der Auftritt am Samstag beim Vorjahreszeiten jedoch nicht:
Pavel Platonov, erfolgreichster Spieler im letzten Jahr der gesamten Liga und die Nummer eins der Grünweißen, wird nicht mit von der Partie sein. Aufgrund der durch die Coronarichtlinien geänderten Einreisebestimmungen bleibt dem 37jährigen Weißrussen die Einreise verwehrt. Er erhält derzeit kein Visum, ebenso wie der belarussische fünfte Mann im Team der Hammer, Vladislav Rukletsov. „ Es ist wirklich eine missliche Situation: Da gehst du als der von vielen anderen Vereinsvertretern getippte Meisterschaftsfavorit ins Rennen und musst nicht nur auf deinen besten Mann, sondern auch noch auf den spielstarken Ersatzmann verzichten“, ist GW-Vorsitzender Martin Vatheuer alles andere als erfreut.
Den Grünweißen sind leider die Hände gebunden. Man kann nur hoffen, dass sich die Einreisebestimmungen schnellstmöglich wieder ändern oder die beiden auf irgendeine Art und Weise doch noch auf ein Visum hoffen dürfen. „ Sollte sich nichts ändern, sind wir ohne eigenes Zutun vom Meisterschaftsanwärter zum Abstiegskandidaten mutiert. So schnell kann das gehen in diesen umkonstanten Zeiten.“
Nichtsdestotrotz reisen die Hammer guten Mutes nach Mainz: Alle verbleibenden Akteure haben vor Wochenfrist ihre gute Form unter Beweis gestellt und wollen auch ohne den Teamleader bei den 05ern in Mainz eine gute Figur abgeben. Mit dem Spielerkader bestehend aus Laurens Devos, Gerrit Engemann, Olav Kosolosky und Aufrücker Andre Bertelsmeier aus der zweiten Mannschaft sowie Coach Niklas Ostrowski geht es am Samstagmittag auf die dreistündige Fahrt nach Mainz, wo das Spiel um 18 Uhr startet. Das niederländische Trainer-Duo Henk van Spanje und Wim van Breenen musste kurzfristig auf die Fahrt nach Mainz verzichten, da ihre letzten Aufenthaltsorte in den Niederlanden gerade zum Risikogebiet erklärrt wurden.
Die Möglichkeiten, unter den gegebenen Voraussetzungen einfach oder gar doppelt zu punkten, sind mehr als schwer. Ohne Andre Bertelsmeier- der 15 jährige zählt zu den besten Spielern seines Alters in Deutschland- zu nahe treten zu wollen, an zählbare Erfolge von ihm gegen Akteure, die um die 300 TTR-Punkte mehr auf dem Konto haben als er selbst, ist nicht zu denken. Die Erfahrung, die der junge Bertelsmeier mitnehmen wird, indes wird ihn weiter nach vorne bringen.
So hängt es an den anderen dreien, vielleicht doch das Unmögliche möglich zu machen. „Laurens, Gerrit und Olav sind in ihren sechs Einzeln sicherlich in jeder Partie ebenbürtig, jedoch müsste schon alles optimal laufen. Dann sind auch vier oder fünf Siege aus diesen sechs Begegnungen an einem guten Tag einmal drin“, will Martin Vatheuer die Hoffnung nicht aufgeben.
Als Vorteil könnte sich herausstellen, wie oft genug in der Vergangenheit, dass die Mainzer gegen das dezimierte Team unter Druck stehen. „Unsere Minimalchance wollen wir auf jeden Fall nutzen. Ich traue unserem Team auch in dieser Formation viel zu“ so der GW-Vorsitzende.
In Mainz sind aufgrund Corona keine Zuschauer zugelassen. Alle Interessierten können das Match im Liveticker unter „tischtennis.de" verfolgen: Zum Liveticker